Seit unserer Vereinsgründung sprechen wir uns deutlich gegen die Auskiesungsflächen im Stadtgebiet von Isselburg aus. Das Kieswerk in Werth ist seit Jahren in Betrieb und ist immer wieder vergrößert worden. Das Kieswerk Breels wurde 2013 eröffnet und aktuell wartet der Betreiber auf die Genehmigung einer Erweiterung.
Die Bürgerinitiative Isselburg21 e.V. spricht sich ganz klar gegen die geplante Erweiterung der Auskiesungsfläche Breels auf 75 ha aus. Gleichzeitig sprechen wir uns auch gegen mögliche weitere Auskiesungsmaßnahmen aus. Unsere Gründe hierfür sind:
– Zu groß/Abbaumenge überschreitet den regionalen Bedarf
– Verschlechterung der Grundwasserqualität
– “Flächenfraß” vernichtet landwirtschaftliche Flächen für immer
– Zerstörung der Natur
– Lärm und Staub
– Erhöhtes Verkehrsaufkommen/Schwerlastverkehr, dadurch Gefahr für schwache Verkehrsteilnehmer
– Klimaveränderung in Natur und Gesellschaft
– Entwertung der Häuser und Grundstücke rund um die Auskiesungsfläche
– Verteuerung von Pachtpreisen und kommunalen Ausgleichsflächen
Am 16.12.2013 hat der Reginalrat einen neuen Regionalplan verabschiedet, damit waren die bereits geplanten 120 ha vom Tisch, es wurde damit jedoch eine Erweiterung um 28 ha ermöglicht.
Der Verein Eden e.V. aus Rees kämpft schon lange mit den Folgen der Auskiesung und hat ein interessantes Video zu diesem Thema zur Verfügung gestellt. 4:28 Minuten die sich lohnen – erschreckende Erkenntnisse.
Welche Auswirkungen hat die Auskiesung oder deren Erweiterung?
Ökologische Auswirkungen:
– Flächen für bodenbrütende Vögel (z.B. Kiebitze) gehen unwiederbringlich verloren.
– Im dem Gebiet leben mehrere bedrohte Amphibien-Arten.
– Alte, schützenswerte Bäume und Hecken müssen weichen.
– Der Grundwasserspiegel wird verändert.
– Die Qualität des Grundwassers nimmt ab. Auf der Fläche entfällt die Filterwirkung der Erd- und Kies-
schichten..
– Sehr viel Grundwasser verdunstet.
– Das immense Verkehrsaufkommen setzt Rußpartikel und CO2 frei.
Geologische Auswirkungen:
– Es entsteht ein Gewässer mit einer Tiefe von fast 30 Metern.
– Die vorhandenen Bodenschätze werden komplett entnommen.
– Eine Verfüllung ist später nicht mehr möglich.
– Fruchtbarer Boden verschwindet für immer.
Verkehrstechnische Auswirkungen:
– Hohes Verkehrsaufkommen von bis zu 200 LKW pro Tag, die jeweils 40 Tonnen Gesamtgewicht haben.
Da diese zum Kieswerk und zurück fahren müssen sprechen wir also über bis zu 400 Fahrten der LKW
pro Tag.
– Gefahrenpunkte beim Einfügen in den Verkehr.
– Der Kreisverkehr “Linders Feld” ist für ein derartiges Verkehrsaufkommen wahrscheinlich nicht geeignet.
– Die Landstraße L606 zwischen dem Kreisverkehr “Linders Feld” und Brüggenhütte hat heute schon viele
Schäden. Der Zerfall der Straße wird beschleunigt. Das gleiche gilt für die L468 in Richtung Autobahn.
– Transporte durch Ortschaften sind für die Anwohner hochgradig belastend.
– Lastwagenaufkommen hat Auswirkungen auf die örtliche Gastronomie, besonders im Sommer für die
Außengastronomie.
Städtebauliche Auswirkungen:
– Die Fläche geht für die Landwirtschaft für immer verloren.
– Die Verknappung der Fläche erhöht die Pachten und Grundstückspreise.
– Eine anderweitige Nutzung des Geländes ist niemals möglich.
– Die Kieswerke in Werth und der Breels sind wahrscheinlich erst der Anfang.
– Die weitere Nutzung nach der Ausgrabung ist völlig offen.
Sonstige Auswirkungen:
– Isselburg könnte komplett als Auskiesung erschlossen werden, überall liegt Kies.
– Es fehlt ein Nachhaltigkeitskonzept. Generationengerechtigkeit?
– Die Ausweitung der Auskiesung in Verbindung mit der geplanten 380 KV-Freileitung ist das Ende des
Tourismus in Isselburg und Umgebung.
– Wertverlust der Grundstücke und Immobilien in den Bereichen Breels, Hahnerfeld, Herzebocholt.
Fakten zum Kiesabbau
In der Öffentlichkeit wird immer wieder über Fakten diskutiert, wir wollen hier einige Dinge richtig stellen:
Kiesform / Isselburger Signal
Am 21.03.2013 hat das Interregionale Bürgerforum zum Kiesabbau im PZ der Verbundschule Isselburg stattgefunden. Organisiert wurde diese sehr informative Veranstaltung von den Bürgerinitiativen EDEN e.V., BI Dinxperwick e.V. und von Isselburg21 e.V..
Nach 9 sehr interessanten Vorträgen, die alle in ausführlicher Form in einem Buch veröffentlicht (ISBN-Nr. 978 3 894329198) wurden, haben die beteiligten Bürgerinitiativen das Isselburger-Signal verlesen. Dieses ist auf der Internetseite www.isselburger-signal.de zu finden.
Das Isselburger Signal hat Auswirkungen, die weit über die Grenzen der Stadt hinaus gingen. Auch in Düsseldorf und bei den Entscheidungsträgern des Regionalrat wurde das Signal aufgenommen, denn dadurch wurde eine neue Auskiesungsfläche in Suderwick vollständig abgewiesen. In Isselburg kam es dadurch nur zu einer Ausweitung von rund 26 ha.